Die Rose
...Da war ein blühender Rosengarten. "Guten Tag", sagten die Rosen. Der kleine Prinz sah sie an. Sie glichen alle seiner Blume. "Wer seid ihr?" fragte er sie höchst erstaunt. "Wir sind Rosen", sagten die Rosen. "Ach!" sagte der kleine Prinz...Und er fühlte sich sehr unglücklich. Seine Blume hatte ihm erzählt, daß sie auf der ganzen Welt einzig in ihrer Art sei. Und siehe!, da waren fünftausend davon, alle gleich, in einem einzigen Garten! […] Da sagte er sich: Ich glaubte ich sei reich durch eine einzigartige Blume und nun besitze ich nur eine gewöhnliche Rose.... Und er warf sich ins Gras und weinte. [...]
Da traf der kleine Prinz einen Fuchs. "Zähme mich", sagte der Fuchs. "Was heißt 'zähmen'?" fragte der kleine Prinz. "Es bedeutet, sich 'vertraut machen', sagte der Fuchs. "Vertraut machen?" "Gewiß", sagte der Fuchs. "Noch bist du für mich nichts als ein kleiner Junge, der hunderttausend anderen kleinen Jungen völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, wirst du für mich einzig sein in der Welt und ich werde für dich einzig sein in der Welt....". Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der sich von allen anderen unterscheidet. Die anderen Schritte jagen mich unter die Erde. Der deine wird mich wie Musik aus dem Bau locken. Und dann schau! Du siehst dort drüben die Weizenfelder? Ich esse kein Brot. Für mich ist der Weizen zwecklos. Die Weizenfelder erinnern mich an nichts. Aber du hast weizenblondes Haar. Oh, es wird wunderbar sein, wenn du mich gezähmt hast. Das Gold der Weizenfelder wird mich an dich erinnern. Und ich werde das Rauschen des Windes im Getreide liebgewinnen." "Ich beginne zu verstehen", sagte der kleine Prinz. "Es gibt eine Blume... ich glaube, sie hat mich gezähmt...". [...]
Nachdem der kleine Prinz den Fuchs gezähmt hatte, ging er die Rosen wiederzusehen. "Ihr gleicht meiner Rose nicht. […] "Ihr seid schön, aber ihr seid leer", sagte er. Gewiß, irgendwer, der vorübergeht, könnte glauben, meine Rose ähnele euch. Aber sie ist wichtiger als ihr, da sie es ist, die ich begossen habe. Da sie es ist, die ich unter den Glasschurz gestellt habe. Da sie es ist, deren Raupen ich getötet habe (außer der zwei, drei um der Schmetterlinge willen). Da sie es ist, die ich klagen oder sich rühmen gehört habe oder auch manchmal schweigen. Da es meine Rose ist."
Aus: "der kleine Prinz"
Fotografie: Manuel Adamasky Fotografie
Da traf der kleine Prinz einen Fuchs. "Zähme mich", sagte der Fuchs. "Was heißt 'zähmen'?" fragte der kleine Prinz. "Es bedeutet, sich 'vertraut machen', sagte der Fuchs. "Vertraut machen?" "Gewiß", sagte der Fuchs. "Noch bist du für mich nichts als ein kleiner Junge, der hunderttausend anderen kleinen Jungen völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, wirst du für mich einzig sein in der Welt und ich werde für dich einzig sein in der Welt....". Ich werde den Klang deines Schrittes kennen, der sich von allen anderen unterscheidet. Die anderen Schritte jagen mich unter die Erde. Der deine wird mich wie Musik aus dem Bau locken. Und dann schau! Du siehst dort drüben die Weizenfelder? Ich esse kein Brot. Für mich ist der Weizen zwecklos. Die Weizenfelder erinnern mich an nichts. Aber du hast weizenblondes Haar. Oh, es wird wunderbar sein, wenn du mich gezähmt hast. Das Gold der Weizenfelder wird mich an dich erinnern. Und ich werde das Rauschen des Windes im Getreide liebgewinnen." "Ich beginne zu verstehen", sagte der kleine Prinz. "Es gibt eine Blume... ich glaube, sie hat mich gezähmt...". [...]
Nachdem der kleine Prinz den Fuchs gezähmt hatte, ging er die Rosen wiederzusehen. "Ihr gleicht meiner Rose nicht. […] "Ihr seid schön, aber ihr seid leer", sagte er. Gewiß, irgendwer, der vorübergeht, könnte glauben, meine Rose ähnele euch. Aber sie ist wichtiger als ihr, da sie es ist, die ich begossen habe. Da sie es ist, die ich unter den Glasschurz gestellt habe. Da sie es ist, deren Raupen ich getötet habe (außer der zwei, drei um der Schmetterlinge willen). Da sie es ist, die ich klagen oder sich rühmen gehört habe oder auch manchmal schweigen. Da es meine Rose ist."
Aus: "der kleine Prinz"
Fotografie: Manuel Adamasky Fotografie